Essay: Sabeth Wiese
GELD GELD GELD
APR 2022
Ja, auch wenn man als Gestalter:in immer wieder beteuert: lieber etwas tun, was einen wirklich interessiert, als viel verdienen, lieber mitgestalten als absahnen und sich langweilen, lieber Qualität als Quantität, jaja, am Ende ist die Frage nach dem lieben Geld doch spannend. Gute Statistiken zum Thema Gehalt bieten andere Plattformen. Deswegen geht es aus einer banalen und naiven Freude an den großen Zahlen in diesem Artikel um Gewinn und Verlust von Unternehmen im Designbusiness.
Edenspiekermann Holding AG
Bilanzgewinn 2020: 850.990,17€
Bilanzgewinn 2019: 457.629,54€
sucuk und bratwurst gmbh
Eintragung am 16.10.2020, folglich mussten noch keine Bilanzen veröffentlicht oder hinterlegt werden.
Phoenix Design GmbH & Co. KG
Vermögenszuwachs der Bilanzsumme im Jahr 2020: 119.544,85€
C3 Creative Code and Content GmbH
Bilanzverlust 2020: 17.268.372,09€
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2020: 9.389.982,45€
Bilanzverlust 2019: 11.726.592,86€
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2019: 22.455.114,91€
BOROS GmbH
Jahresüberschuss 2020: 613.843,66€
Noto GmbH
Ist nicht groß genug, um den Jahresabschluss zu veröffentlichen, dieser ist nur hinterlegt. Mindestens zwei der drei Kriterien wurden nicht erfüllt: mehr als 12 Arbeitnehmer:innen, mehr als 700.000€ Umsatz, und/oder mehr als 350.000€ Vermögen.
Konstantin Grcic Design GmbH
Jahresüberschuss 2019: 279.135€
Barski Design GmbH
Bilanzgewinn 2020: 15.748,42€
Bilanzgewinn 2019: -34.306,84€
Zuerst: Ja, tatsächlich kann man sich online anschauen, wie viel Gewinn oder Verlust ein Unternehmen macht. Denn viele Unternehmen müssen ihren Jahresabschluss beim Bundesanzeiger veröffentlichen. Jahresabschluss bedeutet: Jahresüberschuss und Jahresfehlbetrag (das entspricht etwa Gewinn oder Verlust, aber dazu später mehr), wie groß ist das Vermögen des Unternehmens, wie viele Schulden hat es und noch einiges mehr. (Funfact: Dort ist auch belegt, dass Mike Meire eigentlich Eugen Georg Michael Meire heißt und sein Bruder Marc Norbert Markus Gratian Meire.)
Das Unternehmensregister ist leider kein Inbegriff selbsterklärender Nutzer:innenfreundlichkeit. Deswegen eine Anleitung in drei Schritten:
1. Blick in das Impressum
2. Besuch im Unternehmensregister
3. Verstehen, was da steht.
frog design Europe GmbH
Bilanzverlust 2020: 2.232.461,54€
IDEO GmbH (München)
Jahresüberschuss 2020: 1.001.101,69€
Jahresüberschuss 2019: 1.353.633,75€
Accenture Holding GmbH & Co. KG
gehört zu 100% die Accenture GmbH
gehört zu 100% die Accenture Dienstleistung GmbH
gehört zu 100% die Accenture Technology Solutions GmbH
gehört zu 100% die Accenture Cloud Solutions GmbH
gehört zu 100% die Zielplus GmbH
gehört zu 100% die Kolle Rebbe GmbH
gehört zu 100% die ESR-Labs GmbH
gehört zu 100% die Accenture Services GmbH
gehört zu 100% die designaffairs GmbH
gehört zu 100% die Accenture Digital Holdings GmbH
gehört zu 93% die SinnerSchrader AG
gehört zu 93% die SinnerSchrader Deutschland GmbH
gehört zu 93% die SinnerSchrader Content GmbH
gehört zu 100% die Mackevision Medien Design GmbH
Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag September 2019 bis September 2020: 68.830€
1. Blick in das Impressum
Nicht alle Unternehmen heißen so wie man denkt. Aber im Impressum steht die so genannte „Rechtsform“, die darüber entscheidet, ob das Unternehmen Zahlen veröffentlichen muss. Deswegen schauen wir als erstes dort vorbei.
Der Sitz des Unternehmens ist in Deutschland?
Im deutschen Unternehmensregister sind nur die deutschen Unternehmen gelistet. Andere Länder haben aber auch Unternehmensregister. Manche machen es einem nicht so leicht wie die Deutschen, manche aber auch leichter. In der Schweiz kann man sich zum Teil sogar anschauen, welchen Personen das Unternehmen zu wie viel Prozent gehört.
Steht hinter dem Namen GmbH, GmbH & Co. KG oder AG?
Gut, das bedeutet, dass Zahlen öffentlich zugänglich gemacht werden müssen. Denn diese Unternehmen sind rechtlich so aufgebaut, dass – falls das Unternehmen pleite geht – nicht die Eigentümer privat bis zum allerletzten Hemd haften müssen, sondern nur das Unternehmen mit seinem eigenen Vermögen. Wer also diesem Unternehmen einen Kredit gibt, oder auf Rechnung arbeitet, läuft große Gefahr, kein Geld mehr (zurück) zu bekommen, falls dieses Unternehmen pleite geht. Deswegen sollen die Geschäftspartner und Kreditgeber die Möglichkeit haben sich die Zahlen des Unternehmens vorher anzuschauen.
Es gibt noch sehr viele andere Gründe für die Offenlegung des Jahresabschlusses, die gerade im Falle von großen Unternehmen viel wichtiger sind, da dort die Eigentümer gar nicht selbst die Geschäfte leiten. In der Designbranche sind diese Gründe jedoch nicht so wichtig, da viele Unternehmen eher klein sind.
Da steht OHG, KG, GbR, PartG
Dann wirst du nicht fündig werden.
Bei diesen Rechtsformen haften die Eigentümer des Unternehmens selbst voll mit ihrem Privatvermögen, im schlimmsten Fall sechs Jahre lang. Deswegen sind sie niemandem Rechenschaft schuldig außer dem Finanzamt. (Es sei denn, die machen mehr als 130 Mio. Umsatz und haben mehr als 5.000 Angestellte, das ist aber eher unwahrscheinlich).
Das Risiko selbst zu haften, lohnt sich oft übrigens: man spart viel Geld. Man zahlt weniger Steuern, die Buchhaltung ist einfacher, deshalb zahlt man auch weniger für den Steuerberater, außerdem ist die Gründung günstiger und viel schneller.
Hinter dem Namen steht gar nichts?
Handelt es sich um eine selbstständige Person?
Der Jahresabschluss gibt Aufschluss über die Vermögenslage eines Unternehmens. Aber Selbstständige führen kein Unternehmen, also gibt es keinen Grund etwas im Unternehmensregister zu veröffentlichen. Sorry.
Es ist definitiv ein Unternehmen.
Der rechtliche Normalfall ist dann, dass es sich um eine GbR handelt, eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Dann wirst du wie oben erklärt nicht fündig.
Aber manche Unternehmen wissen auch einfach nicht, dass sie im Impressum ihren vollen Namen angeben müssen. Deswegen lohnt es sich oft trotzdem weiter zu recherchieren.
IF International Forum Design GmbH
Jahresüberschuss 2019: 1.222.137,01€
Rat für Formgebung Service GmbH
Jahresüberschuss 2020: 860.859,92€
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2.776.757,93€
Red Dot GmbH & Co. KG
Es wird kein Gewinn oder Verlust angegeben
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2020: 2.300.281,30€
Deutscher Designer Club e.V.
Als Verein muss der DDC keine Abschlüsse offen legen.
Art Directors Club GmbH
Auch der ADC ist eigentlich ein Verein. Die kommerziellen Angebote laufen allerdings über die GmbH. Das hat sicherlich viele Gründe, vor allem ist aber das Steuerrecht für gemeinnützige Vereine mit gewerblichen Anteilen so kompliziert, dass viele Steuerberater das Thema meiden.
Jahresüberschuss 2020: 383.559,16€
2. Besuch im → Unternehmensregister
Gib den Namen in die Suchmaske ein.
Da steht das richtige Unternehmen und lauter Einträge dazu.
Einer der verfügbaren Links in der Spalte Bezeichnung heißt Jahresabschluss zum Geschäftsjahr von YX bis XY.
Yeah, du hast gefunden, was du suchst.
Da steht das richtige Unternehmen und lauter Einträge dazu.
Von Jahresabschluss steht da nix.
Das blöde für Neugierige ist: kleine Unternehmen entlastet der Gesetzgeber von der unangenehmen Pflicht seine Zahlen im Detail zu veröffentlichen. Kleinstgesellschaften müssen nur einen Jahresabschluss hinterlegen: das heißt, man kann sich gegen eine Gebühr einen Auszug schicken lassen. Und die Zahlen sind viel weniger detailliert, es wird keine Auskunft über Gewinn/Verlust gemacht.
Für Kleinstgesellschaften müssen zwei von drei Kriterien erfüllt sein: im Jahresdurchschnitt weniger als 12 Arbeitnehmer:innen, weniger als 700.000€ Umsatz, und/oder weniger als 350.000€ Vermögen.
Da steht das richtige Unternehmen, die Einträge darunter im weißen Bereich sind aber zu anderen Unternehmen. Von Jahresabschluss steht da nix.
Das Unternehmen, das du gesucht hast, gehört einem anderen Unternehmen. Wahrscheinlich steht irgendwo etwas von §§ 264 Abs. 3… und darüber in dem Eintrag was von Konzernabschluss. Dort wirst du keine einzelnen Daten zu dem Unternehmen bekommen, das du gesucht hast, aber eben zur „Konzernmutter“. Auch das kann sehr spannend sein.
Ich finde nicht, was ich suche.
Geh mal auf die Seite → northdata. Dort werden die Daten aus dem Unternehmensregister in einer anderen Form angezeigt. Und das System verzeiht auch besser Schreibfehler oder ähnliches. Vielleicht findest du dort den richtigen Namen.
Slanted Publishers UG
Ist nicht groß genug, um den Jahresabschluss zu veröffentlichen, dieser ist nur hinterlegt. Mindestens zwei der drei Kriterien wurden nicht erfüllt: mehr als 12 Arbeitnehmer:innen, mehr als 700.000€ Umsatz, und/oder mehr als 350.000€ Vermögen.
Spector Books OHG
Muss nichts veröffentlichen, weil sie eine OHG ist.
Die Gestalten Verlag GmbH & Co. KG
Ist nicht groß genug, um den Jahresabschluss zu veröffentlichen, dieser ist nur hinterlegt. Mindestens zwei der drei Kriterien wurden nicht erfüllt: mehr als 12 Arbeitnehmer:innen, mehr als 700.000€ Umsatz, und/oder mehr als 350.000€ Vermögen.
Bilanzsumme 2020: 6.384.643,01€
Verlag form GmbH & Co. KG
Ist nicht groß genug, um den Jahresabschluss zu veröffentlichen, dieser ist nur hinterlegt. Mindestens zwei der drei Kriterien wurden nicht erfüllt: mehr als 12 Arbeitnehmer:innen, mehr als 700.000€ Umsatz, und/oder mehr als 350.000€ Vermögen.
Bilanzsumme 2019: 1.236.571,03€
Rat für Formgebung Medien GmbH
Jahresüberschuss 2020: 879.957,49€
Jahresüberschuss 2019: 702.241,51€
Der Designreport wurde Anfang 2019 eingestellt.
Jahresüberschuss 2018: 193.853,33€
Page
Ist ein Produkt des Konzerns Verlagsgruppe Ebner Ulm GmbH & Co. KG, zu der auch die Deutsche Golf Online GmbH und die MyTischtennis GmbH gehört.
3. Verstehen was da steht.
Erste Frage: Warum ist alles, was ich finde, eigentlich von 2020 oder sogar nur von 2019? Warum finde ich keine aktuellen Zahlen?
Die Unternehmen haben erst recht lang Zeit den Bericht aufzustellen und dann nochmal ihn zu veröffentlichen. Insgesamt führt das oft zu einem Jahr Verzögerung.
Jetzt ist es aber Zeit die Zahlen im Jahresabschluss im Detail zu erklären. Dafür schauen wir uns den letzten eigenständigen Abschluss von designaffairs aus München an, bevor die Agentur von dem Beratungsunternehmen accenture aufgekauft wurde.
designaffairs GmbH
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.08.2018
AKTIVA
31.08.2018:
31.12.2017:
Eine Bilanz ist aufgeteilt in Aktiva und Passiva. Auf beiden Seiten wird das Vermögen, also der Gesamtwert des Besitzes abgebildet. Auf der Seite der Aktiva geht es darum zu zeigen, in welcher Form das Vermögen vorhanden ist (Bargeld, Laptops, Geld, das man von anderen einfordern kann...).
Anlagevermögen
690.658,28€
90.000,00€
Anlagevermögen ist alles, was länger als ein Jahr im Unternehmen bleibt.
Immaterielle Vermögensgegenstände
139.405,16€
90.000,00€
Oje, das ist direkt eine der schwierigsten Kategorien der Bilanz, denn die Vorschriften dazu sind streng. Man kann sich ja nicht einfach etwas ausdenken und das dann in der Bilanz als Vermögen verbuchen. Dann könnte die jeder fälschen wie er will, insbesondere Agenturen, die gut darin sind kreativ zu sein und sich Zeug auszudenken und die ja auch am Ende fast nur immaterielles Zeug produzieren. Insofern lässt das Gesetz es nur zu, dass man gekaufte immaterielle Vermögensgegenstände verbucht: gekaufte Patente, gekaufte Software, der Wert, für den man ein ganzes Unternehmen gekauft hat, ...
Sachanlagen
285.073,09€
0€
Sachanlagen sind im Gegensatz zum immateriellen Vermögen die materiellen Dinge, die man unter normalen Umständen länger als ein Jahr benutzt. Post-its sind zum Beispiel keine Sachanlagen, selbst wenn man sie im Schrank vergisst, sondern Vorräte. Aber Laptops, Kaffeemaschinen, auch Gebäude und Grundstücke gehören eben zu den Sachanlagen.
Finanzanlagen
266.180,03€
0€
Finanzanlagen sind Aktiendepots und andere Finanzprodukte. Mercedes hatte zum Beispiel lange Tesla-Aktien. Eigentlich komisch könnte man denken, aber am Ende haben Unternehmen regelmäßig das gleiche Problem wie Privatleute mit zu viel Geld: da hat man Kohle gemacht, möchte aber nicht direkt alles ausgeben, sondern lieber sparen und später fett was mit kaufen. Aber was machen in der Zwischenzeit mit dem Geld?
Umlaufvermögen
4.522.570,44€
4.185.810,16€
Umlaufvermögen ist im Gegensatz zu Anlagevermögen alles, was unter normalen Umständen kürzer als ein Jahr im Unternehmen bleibt.
Vorräte
466.537,50€
162.609,96€
Klar, hier finden sich erst mal die Dinge, an die man zuerst denkt: Kaffeebohnen, Post-its, Seife, Desinfektionsmittel, ... Was aber VIEL wichtiger ist: hier sind auch alle angefangenen Aufträge bilanziert, die im nächsten Jahr abgeschlossen werden. Die werden allerdings (in der Regel) nicht nach ihrem Verkaufswert bilanziert, sondern nach dem Wert der Arbeit, die schon investiert wurde (in der Regel deshalb, weil wenn der Auftrag ein Minusgeschäft wird, dann muss mit nach dem Verkaufswert bilanziert werden, da ist das Gesetz streng).
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
2.478.686,54€
2.311.833,78€
Hier finden sich alle Schulden, die andere bei dem Unternehmen haben. Dazu gehören z.B. auch Kautionen, Steuererstattungen, Schadensersatzansprüche. Aber hier würde ich eher sagen, dass ganz schön viele Kunden ihre Rechnung noch nicht bezahlt haben. :)
Davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
48.275,47€
370.293,72€
Keine Ahnung was das für Schulden sind, die andere da bei designaffairs haben.
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditguthaben und Schecks
1.577.346,40€
1.711.366,42€
Öhm, ja, ist selbsterklärend oder?
Rechnungsabgrenzungsposten
44.676,42€
20.362,72€
Stell dir vor, du mietest einen Büroraum von November bis Februar und zahlst direkt im November. Ja, dann hast du das Geld im Vorjahr ausgegeben, aber eigentlich gehört ja eine Hälfte der Ausgabe ins nächste Jahr... Hier kommt der Rechnungsabgrenzungsposten ins Spiel, denn hier sammelt sich alles, was eigentlich erst in das nächste Jahr gehört.
Bilanzsumme, Summe Aktiva
5.257.905,14€
4.296.172,88€
Das ist das gesamte Vermögen in Summe. Dabei ist das Vermögen nicht damit zu verwechseln, was das Unternehmen wert ist! Man kann es sich so vorstellen: Würde man ein Bild malen, dann würde der Wert des Bildes in der Bilanz aus der Arbeitszeit und dem Materialwert bestehen. Würde man es verkaufen, ist es aber entweder gar nichts wert, wenn man ein schlechter unbekannter Künstler ist. Ein bekannter begehrter Künstler hingegen könnte das Bild weit über seinem Bilanzwert verkaufen. So ist es bei Unternehmen natürlich auch. Hier tragen Kundenstamm, Erfahrung und Ruf wesentlich zum Wert bei, dieses Vermögen darf aber eben nicht bilanziert werden, das würde sonst zu wilder Willkür führen.
PASSIVA
In den Passiva wird das gleiche Vermögen wie auf den Aktiva noch mal dargestellt. Aber während es bei den Aktiva darum geht, in welcher Form das Vermögen vorhanden ist, geht es bei den Passiva darum, woher das Geld kommt, mit dem das Vermögen aufgebaut wird. Wie viel sind Schulden, wie viel kommt aus dem Gewinn, wie viel haben die Gründer oder Eigentümer mitgebracht, ...
Eigenkapital
3.376.488,10€
1.804.152,96€
Eigenkapital ist das Gegenteil von Schulden. Geld, das man hat und das einem auch gehört.
Gezeichnetes Kapital
200.000,00€
200.000,00€
Das ist das Geld, das die Eigentümer laut Gesellschaftervertrag in die GmbH eingezahlt haben (müssen).
Kapitalrücklage
1.450.068,18€
3.823,35€
Manchmal ist es sinnvoll, dass Gesellschafter oder Investoren Geld direkt in das Unternehmen einzahlen. Das passiert vor allem dann, wenn neue Gesellschafter (also Miteigentümer) aufgenommen werden. Angesichts des immensen Sprungs in diesem Bilanzposten von 2017 auf 2018 gehe ich davon aus, dass das tatsächlich mit der Übernahme von designaffairs durch accenture zusammenhängt.
Gewinnrücklagen
200.000,00€
200.000,00€
In dieser Kategorie sammelt sich der Gewinn der vergangenen Jahre, der nicht ausgezahlt wurde. Designaffairs setzt auf ein kontinuierliches Finanzpolster aus alten Gewinnen, das für zukünftige Investitionen genutzt werden kann.
Gewinnvortrag
1.400.329,61€
1.484.152,09€
Der Unterschied zwischen Gewinnrücklagen und Gewinnvortrag ist nur ein feiner. Der Vorteil vom Gewinnvortrag ist, dass man damit recht leicht den Verlust von Vorjahren ausgleichen kann. Das sieht man hier auch: 2017 hat designaffairs ca. 84.000€ Verlust gemacht und der Gewinnvortrag hat sich um fast den gleichen Betrag verringert.
Jahresüberschuss
126.090,31€
-83.822,48€
Hurra! Da sind wir endlich, in der Kategorie der Kategorien! Vereinfacht gesagt ist der Jahresüberschuss gleich Gewinn. Aber im Alltag verstehen wir Gewinn oft ein bisschen anders, denn beim Jahresüberschuss geht es um einen Vermögenszuwachs, der nicht zwingend in Geld auf dem Konto bestehen muss.
Warum Jahresüberschuss nicht Gewinn (im umgangssprachlichen Sinne) ist, erklärt sich besser daran, warum Jahresfehlbetrag nicht gleich Verlust ist (wenn das Unternehmen Verlust macht, findet sich das übrigens meist auf der Passiv-Seite). Stell dir ein kleines Unternehmen vor. Es bearbeitet Aufträge und bezahlt Mitarbeiter, alles ganz normal und am letzten Tag des Jahres kauft es einen Laptop. In dem Moment, wo das Unternehmen den Laptop kauft, verliert es kein Vermögen, es tauscht bloß Bargeld gegen einen Wertgegenstand des Anlagevermögens. Und im neuen Jahr bearbeitet das Unternehmen wieder Aufträge in exakt gleicher Höhe und zahlt seinen Angestellten exakt gleich viel. Weil aber der Laptop am Ende des Jahres wieder weniger wert ist, verzeichnet das Unternehmen einen Jahresfehlbetrag. Und klar, genau genommen hat es Verlust gemacht, aber in unserem Alltag berechnen wir eben keine Abnutzung und andere Spitzfindigkeiten in unsere Überlegung mit ein.
Rückstellungen
981.727,30€
1.881.607,14€
Rückstellungen ist ein komischer Bilanzposten. Die gesetzlichen Regelungen sind in manchen Fällen super explizit und in anderen sehr vage. Aber bei Rückstellungen wird Geld gesammelt für teure Ereignisse, die auf das Unternehmen wahrscheinlich zukommen. Oder die definitiv auf das Unternehmen zukommen, aber man weiß nicht nicht, wie teuer es wird. Beispielsweise Kosten für Klagen, die man befürchtet, Kosten für Aufträge, bei denen man befürchtet, dass es Minusgeschäfte werden, Steuern, bei denen noch nicht klar ist, wie hoch sie tatsächlich sein werden, Sanierungen, die nicht vorgenommen wurden, die bald aber akut werden und lauter anderes Zeug.
Verbindlichkeiten
899.636,19€
536.631,39€
Verbindlichkeiten sind Schulden, egal, ob für einen Kredit bei der Bank, weil man die Freelancer noch nicht bezahlt hat oder weil man einen Laptop auf Rechnung gekauft hat.
Davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr
899.636,19€
536.631,39€
Designaffairs hat nur kurzfristige Schulden und zahlt keinen langfristigen Kredit ab.
Rechnungsabgrenzungsposten
53,55€
73.781,39€
Ah ja, das Prinzip ist gleich wie bei dem Aktiva-Rechnungsabgrenzungsposten. Aber diesmal hat man Leistungen in Anspruch genommen oder Dinge gekauft, sie aber erst im Folgejahr bezahlt.
Bilanzsumme, Summe Passiva
5.257.905,14€
4.296.172,88€
Hier steht das gleiche wie bei der Bilanzsumme Aktiva. Es ist ja auch das gleiche Vermögen, nur anders dargestellt.
Welche Aspekte der Bilanz sind jetzt besonders interessant?
Die klassischen Größen, die man sich anschaut, sind: Schulden, wie viel Geld steht für Investitionen und als Puffer zur Verfügung, klar, wie viel Gewinn oder Verlust wurde gemacht, wie lief es im Vorjahr, wie lief es im Vergleich zu vergleichbar großen Unternehmen in der gleichen Branche.
Bei großen Unternehmen ist natürlich auch der Umsatz interessant, aber so groß ist kaum ein Designunternehmen, dass es den veröffentlichen müsste. Spannend finde ich auch das Volumen der noch nicht abgeschlossenen Aufträge in Vorräte und wie hoch die Forderungen sind, bzw. wie viel die Kunden dem Unternehmen schulden.
Alles schön und gut, aber was kann ich mit den Infos anfangen?
Also im normalen Leben kann man nix mit den Infos anfangen. Ja, wenn ein Arbeitgeber extrem viele Schulden hat, mehrere Jahre hintereinander Verlust macht, aber keinen Puffer wie einen Gewinnvortrag hat, könnte man sich überlegen, ob man sich auf einem sinkenden Schiff befindet, dass man besser rechtzeitig verlässt. Aber man darf nicht vergessen, dass die jetzt veröffentlichten Jahresabschlüsse aus der Corona-Zeit stammen, die viele Agenturen belastet hat.
Wer selbst eine Agentur gründen möchte, der nimmt sicher mehr mit. Dass es doch oft passiert, dass Agenturen auch ein Jahr Verlust machen. Man erkennt auch, dass man viel mehr Bilanzen von Digitalagenturen findet als im Bereich Produktdesign, dass Digitalagenturen (tendenziell, aber natürlich nicht immer) mehr Gewinn, bzw. weniger Verlust machen. Und bei Grafik lassen sich nur noch schwer Bilanzen finden, die allermeisten Agenturen sind viel zu klein und auch die haftungsbeschränkten Rechtsformen sind nicht so notwendig.
Mutabor Management GmbH
Im Unternehmensregister eingetragener Gegenstand des Unternehmens: Dienstleistungen und Beratungsleistungen, insbesondere übergreifende administrative Aufgaben, innerhalb der Mutabor Gruppe sowie alle damit im Zusammenhang stehenden Tätigkeiten.
Bilanzgewinn 2020: 186.614.97€
Mutabor Studio GmbH
Gegenstand: Gegenstand der Gesellschaft sind Markenberatung, Markenentwicklung sowie Markenkommunikationsleistungen.
Muss keine Bilanz veröffentlichen.
Mutabor Design GmbH
Gegenstand: Dienstleistungen und Beratungsleistungen, insbesondere übergreifende administrative Aufgaben, innerhalb der Mutabor Gruppe sowie alle damit im Zusammenhang stehenden Tätigkeiten.
Bilanzgewinn 2020: 428.755,57€
Bilanzsumme 2020: 3.346.212,21€
Verbindlichkeiten 2020: 2.103.870,62€
Mutabor Brandspaces GmbH
Gegenstand: Die Mutabor Brandspaces GmbH ist ein Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen im Bereich Marken-Entwicklung und Markenimplementierung mit Fokus auf Kommunikation im Raum, Architektur und Markenerlebnisse. Die Gesellschaft entwickelt, konzipiert und begleitet im Auftrag anderer Unternehmen Projekte, die sich der Präsentation von Marken in dafür gestalteten Räumen widmet. Dazu zählen Messen, Events, Retail-Formate, Unternehmens-Repräsentanzen oder auch permanente und temporäre Bauten, die der Inszenierung und Darstellung von Marken dienen. Darüber hinaus entwickelt, konzipiert und realisiert die Gesellschaft Kommunikationsmaßnahmen, die im Kontext mit solchen Projekten stehen, wie beispielsweise Marken-Launches, Marken-Identitäten und die damit verbundenen Kommunikationsrnittel wie Grafik-Anwendungen, digitale Medien und auch Film-Produktionen.
Bilanzgewinn 2020: 512.429,12€
Mutabor Brand Experience GmbH
Gegenstand: Konzeption, Entwurf, Erstellung und Durchführung von Messe-, Event- und Retail-Auftritten sowie alle damit im Zusammenhang stehenden Tätigkeiten.
Bilanzverlust: 220.390,64€
Mutabor Technologies GmbH
Gegenstand: Gegenstand des Unternehmens sind die Beratung und Dienstleistungen im Bereich internetbasierter Servicedesignlösungen, die Übernahme der Konzeption für andere Unternehmen, Implementierung, Gestaltung und den Betrieb von digitalen Produkten wie Apps, Software, Websites oder digitalen Schnittstellen, Strategie- und Konzeptberatung, die Gestaltung und die Produktion von Benutzeroberflächen (UX, UI Designlösungen), die Software- und Systementwicklung, die Systemintegration, der Betrieb und die Pflege von Software-Systemen, die Entwicklung von Datenanalysestrategien und die Datenanalyse sowie Planung, Entwicklung und Controlling von Online-Vermarktungskampagnen.
Bilanzgewinn 2020: 464.380,87€
BODY OF KNOWLEDGE
Der Jahresabschluss der designaffairs GmbH wurde am 06.04.2022 dem Bundesanzeiger entnommen. Alle anderen Unternehmens-Kennzahlen sind am 06.04.2022 aus dem Unternehmensregister ausgelesen worden.
→ Unternehmensregister
→ Bundesanzeiger
Bei northdata sind die Informationen aus dem Unternehmesregister schöner dargestellt, aber nicht immer vollständig
→ northdata
Haufe hilft einem den Kauderwelsch zu verstehen und wird auch von Steuerberatern genutzt. Man braucht etwas Vorwissen und das Interface ist keine reine Freude.
→ Haufe Finance Office Premium
Mein Wissen stammt vor allem aus der Vorlesung „Externes Rechnungswesen“.
Das Lehrbuch zur Veranstaltung (ich kann das Lesen nicht richtig empfehlen):
→ Schildbach, Stobbe, Freichel, Hamacher: Der handelsrechtliche Jahresabschluss
Ansonsten bedanke ich mich herzlich bei dem Steuerberater-Loverboy meiner Mitbewohnerin für seine Hilfe.
Du hast den Jahresabschluss für dich entdeckt?
Dieses Format aus der Brand Eins hat mich zum ersten Mal auf den Jahresabschluss aufmerksam gemacht und auch meine Neugier geweckt. Dort wurden allerdings nie Unternehmen aus der Kreativindustrie vorgestellt, dafür aber deutsche und internationale Unternehmen, die man kennt: Rheinmetall, Tesla, L'Oréal, ...
→ Alle Artikel aus der Reihe „Blick in die Bilanz“
Dieser Artikel erklärt sehr angenehm den Jahresabschluss und auch Begriffe aus der Gewinn- und Verlustrechnung, die bei großen Unternehmen mit veröffentlicht werden müssen.
→ Brand Eins: Was ist eigentlich... ein Jahresabschuss?
Haftungsausschluss
Für die angegeben Zahlen übernehme ich keine Gewähr.
Essay: Sabeth Wiese
GELD GELD GELD
APR 2022
Ja, auch wenn man als Gestalter:in immer wieder beteuert: lieber etwas tun, was einen wirklich interessiert, als viel verdienen, lieber mitgestalten als absahnen und sich langweilen, lieber Qualität als Quantität, jaja, am Ende ist die Frage nach dem lieben Geld doch spannend. Gute Statistiken zum Thema Gehalt bieten andere Plattformen. Deswegen geht es aus einer banalen und naiven Freude an den großen Zahlen in diesem Artikel um Gewinn und Verlust von Unternehmen im Designbusiness.
Edenspiekermann Holding AG
Bilanzgewinn 2020: 850.990,17€
Bilanzgewinn 2019: 457.629,54€
sucuk und bratwurst gmbh
Eintragung am 16.10.2020, folglich mussten noch keine Bilanzen veröffentlicht oder hinterlegt werden.
Phoenix Design GmbH & Co. KG
Vermögenszuwachs der Bilanzsumme im Jahr 2020: 119.544,85€
C3 Creative Code and Content GmbH
Bilanzverlust 2020: 17.268.372,09€
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2020: 9.389.982,45€
Bilanzverlust 2019: 11.726.592,86€
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2019: 22.455.114,91€
BOROS GmbH
Jahresüberschuss 2020: 613.843,66€
Noto GmbH
Ist nicht groß genug, um den Jahresabschluss zu veröffentlichen, dieser ist nur hinterlegt. Mindestens zwei der drei Kriterien wurden nicht erfüllt: mehr als 12 Arbeitnehmer:innen, mehr als 700.000€ Umsatz, und/oder mehr als 350.000€ Vermögen.
Konstantin Grcic Design GmbH
Jahresüberschuss 2019: 279.135€
Barski Design GmbH
Bilanzgewinn 2020: 15.748,42€
Bilanzgewinn 2019: -34.306,84€
Zuerst: Ja, tatsächlich kann man sich online anschauen, wie viel Gewinn oder Verlust ein Unternehmen macht. Denn viele Unternehmen müssen ihren Jahresabschluss beim Bundesanzeiger veröffentlichen. Jahresabschluss bedeutet: Jahresüberschuss und Jahresfehlbetrag (das entspricht etwa Gewinn oder Verlust, aber dazu später mehr), wie groß ist das Vermögen des Unternehmens, wie viele Schulden hat es und noch einiges mehr. (Funfact: Dort ist auch belegt, dass Mike Meire eigentlich Eugen Georg Michael Meire heißt und sein Bruder Marc Norbert Markus Gratian Meire.)
Das Unternehmensregister ist leider kein Inbegriff selbsterklärender Nutzer:innenfreundlichkeit. Deswegen eine Anleitung in drei Schritten:
1. Blick in das Impressum
2. Besuch im Unternehmensregister
3. Verstehen, was da steht.
frog design Europe GmbH
Bilanzverlust 2020: 2.232.461,54€
IDEO GmbH (München)
Jahresüberschuss 2020: 1.001.101,69€
Jahresüberschuss 2019: 1.353.633,75€
Accenture Holding GmbH & Co. KG
gehört zu 100% die Accenture GmbH
gehört zu 100% die Accenture Dienstleistung GmbH
gehört zu 100% die Accenture Technology Solutions GmbH
gehört zu 100% die Accenture Cloud Solutions GmbH
gehört zu 100% die Zielplus GmbH
gehört zu 100% die Kolle Rebbe GmbH
gehört zu 100% die ESR-Labs GmbH
gehört zu 100% die Accenture Services GmbH
gehört zu 100% die designaffairs GmbH
gehört zu 100% die Accenture Digital Holdings GmbH
gehört zu 93% die SinnerSchrader AG
gehört zu 93% die SinnerSchrader Deutschland GmbH
gehört zu 93% die SinnerSchrader Content GmbH
gehört zu 100% die Mackevision Medien Design GmbH
Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag September 2019 bis September 2020: 68.830€
1. Blick in das Impressum
Nicht alle Unternehmen heißen so wie man denkt. Aber im Impressum steht die so genannte „Rechtsform“, die darüber entscheidet, ob das Unternehmen Zahlen veröffentlichen muss. Deswegen schauen wir als erstes dort vorbei.
Der Sitz des Unternehmens ist in Deutschland?
Im deutschen Unternehmensregister sind nur die deutschen Unternehmen gelistet. Andere Länder haben aber auch Unternehmensregister. Manche machen es einem nicht so leicht wie die Deutschen, manche aber auch leichter. In der Schweiz kann man sich zum Teil sogar anschauen, welchen Personen das Unternehmen zu wie viel Prozent gehört.
Steht hinter dem Namen GmbH, GmbH & Co. KG oder AG?
Gut, das bedeutet, dass Zahlen öffentlich zugänglich gemacht werden müssen. Denn diese Unternehmen sind rechtlich so aufgebaut, dass – falls das Unternehmen pleite geht – nicht die Eigentümer privat bis zum allerletzten Hemd haften müssen, sondern nur das Unternehmen mit seinem eigenen Vermögen. Wer also diesem Unternehmen einen Kredit gibt, oder auf Rechnung arbeitet, läuft große Gefahr, kein Geld mehr (zurück) zu bekommen, falls dieses Unternehmen pleite geht. Deswegen sollen die Geschäftspartner und Kreditgeber die Möglichkeit haben sich die Zahlen des Unternehmens vorher anzuschauen.
Es gibt noch sehr viele andere Gründe für die Offenlegung des Jahresabschlusses, die gerade im Falle von großen Unternehmen viel wichtiger sind, da dort die Eigentümer gar nicht selbst die Geschäfte leiten. In der Designbranche sind diese Gründe jedoch nicht so wichtig, da viele Unternehmen eher klein sind.
Da steht OHG, KG, GbR, PartG
Dann wirst du nicht fündig werden.
Bei diesen Rechtsformen haften die Eigentümer des Unternehmens selbst voll mit ihrem Privatvermögen, im schlimmsten Fall sechs Jahre lang. Deswegen sind sie niemandem Rechenschaft schuldig außer dem Finanzamt. (Es sei denn, die machen mehr als 130 Mio. Umsatz und haben mehr als 5.000 Angestellte, das ist aber eher unwahrscheinlich).
Das Risiko selbst zu haften, lohnt sich oft übrigens: man spart viel Geld. Man zahlt weniger Steuern, die Buchhaltung ist einfacher, deshalb zahlt man auch weniger für den Steuerberater, außerdem ist die Gründung günstiger und viel schneller.
Hinter dem Namen steht gar nichts?
Handelt es sich um eine selbstständige Person?
Der Jahresabschluss gibt Aufschluss über die Vermögenslage eines Unternehmens. Aber Selbstständige führen kein Unternehmen, also gibt es keinen Grund etwas im Unternehmensregister zu veröffentlichen. Sorry.
Es ist definitiv ein Unternehmen.
Der rechtliche Normalfall ist dann, dass es sich um eine GbR handelt, eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Dann wirst du wie oben erklärt nicht fündig.
Aber manche Unternehmen wissen auch einfach nicht, dass sie im Impressum ihren vollen Namen angeben müssen. Deswegen lohnt es sich oft trotzdem weiter zu recherchieren.
IF International Forum Design GmbH
Jahresüberschuss 2019: 1.222.137,01€
Rat für Formgebung Service GmbH
Jahresüberschuss 2020: 860.859,92€
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2.776.757,93€
Red Dot GmbH & Co. KG
Es wird kein Gewinn oder Verlust angegeben
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2020: 2.300.281,30€
Deutscher Designer Club e.V.
Als Verein muss der DDC keine Abschlüsse offen legen.
Art Directors Club GmbH
Auch der ADC ist eigentlich ein Verein. Die kommerziellen Angebote laufen allerdings über die GmbH. Das hat sicherlich viele Gründe, vor allem ist aber das Steuerrecht für gemeinnützige Vereine mit gewerblichen Anteilen so kompliziert, dass viele Steuerberater das Thema meiden.
Jahresüberschuss 2020: 383.559,16€
2. Besuch im → Unternehmensregister
Gib den Namen in die Suchmaske ein.
Da steht das richtige Unternehmen und lauter Einträge dazu.
Einer der verfügbaren Links in der Spalte Bezeichnung heißt Jahresabschluss zum Geschäftsjahr von YX bis XY.
Yeah, du hast gefunden, was du suchst.
Da steht das richtige Unternehmen und lauter Einträge dazu.
Von Jahresabschluss steht da nix.
Das blöde für Neugierige ist: kleine Unternehmen entlastet der Gesetzgeber von der unangenehmen Pflicht seine Zahlen im Detail zu veröffentlichen. Kleinstgesellschaften müssen nur einen Jahresabschluss hinterlegen: das heißt, man kann sich gegen eine Gebühr einen Auszug schicken lassen. Und die Zahlen sind viel weniger detailliert, es wird keine Auskunft über Gewinn/Verlust gemacht.
Für Kleinstgesellschaften müssen zwei von drei Kriterien erfüllt sein: im Jahresdurchschnitt weniger als 12 Arbeitnehmer:innen, weniger als 700.000€ Umsatz, und/oder weniger als 350.000€ Vermögen.
Da steht das richtige Unternehmen, die Einträge darunter im weißen Bereich sind aber zu anderen Unternehmen. Von Jahresabschluss steht da nix.
Das Unternehmen, das du gesucht hast, gehört einem anderen Unternehmen. Wahrscheinlich steht irgendwo etwas von §§ 264 Abs. 3… und darüber in dem Eintrag was von Konzernabschluss. Dort wirst du keine einzelnen Daten zu dem Unternehmen bekommen, das du gesucht hast, aber eben zur „Konzernmutter“. Auch das kann sehr spannend sein.
Ich finde nicht, was ich suche.
Geh mal auf die Seite → northdata. Dort werden die Daten aus dem Unternehmensregister in einer anderen Form angezeigt. Und das System verzeiht auch besser Schreibfehler oder ähnliches. Vielleicht findest du dort den richtigen Namen.
Slanted Publishers UG
Ist nicht groß genug, um den Jahresabschluss zu veröffentlichen, dieser ist nur hinterlegt. Mindestens zwei der drei Kriterien wurden nicht erfüllt: mehr als 12 Arbeitnehmer:innen, mehr als 700.000€ Umsatz, und/oder mehr als 350.000€ Vermögen.
Spector Books OHG
Muss nichts veröffentlichen, weil sie eine OHG ist.
Die Gestalten Verlag GmbH & Co. KG
Ist nicht groß genug, um den Jahresabschluss zu veröffentlichen, dieser ist nur hinterlegt. Mindestens zwei der drei Kriterien wurden nicht erfüllt: mehr als 12 Arbeitnehmer:innen, mehr als 700.000€ Umsatz, und/oder mehr als 350.000€ Vermögen.
Bilanzsumme 2020: 6.384.643,01€
Verlag form GmbH & Co. KG
Ist nicht groß genug, um den Jahresabschluss zu veröffentlichen, dieser ist nur hinterlegt. Mindestens zwei der drei Kriterien wurden nicht erfüllt: mehr als 12 Arbeitnehmer:innen, mehr als 700.000€ Umsatz, und/oder mehr als 350.000€ Vermögen.
Bilanzsumme 2019: 1.236.571,03€
Rat für Formgebung Medien GmbH
Jahresüberschuss 2020: 879.957,49€
Jahresüberschuss 2019: 702.241,51€
Der Designreport wurde Anfang 2019 eingestellt.
Jahresüberschuss 2018: 193.853,33€
Page
Ist ein Produkt des Konzerns Verlagsgruppe Ebner Ulm GmbH & Co. KG, zu der auch die Deutsche Golf Online GmbH und die MyTischtennis GmbH gehört.
3. Verstehen was da steht.
Erste Frage: Warum ist alles, was ich finde, eigentlich von 2020 oder sogar nur von 2019? Warum finde ich keine aktuellen Zahlen?
Die Unternehmen haben erst recht lang Zeit den Bericht aufzustellen und dann nochmal ihn zu veröffentlichen. Insgesamt führt das oft zu einem Jahr Verzögerung.
Jetzt ist es aber Zeit die Zahlen im Jahresabschluss im Detail zu erklären. Dafür schauen wir uns den letzten eigenständigen Abschluss von designaffairs aus München an, bevor die Agentur von dem Beratungsunternehmen accenture aufgekauft wurde.
designaffairs GmbH
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.08.2018
AKTIVA
Eine Bilanz ist aufgeteilt in Aktiva und Passiva. Auf beiden Seiten wird das Vermögen, also der Gesamtwert des Besitzes abgebildet. Auf der Seite der Aktiva geht es darum zu zeigen, in welcher Form das Vermögen vorhanden ist (Bargeld, Laptops, Geld, das man von anderen einfordern kann...).
Anlagevermögen
31.08.2018:
690.658,28€
31.12.2017:
90.000,00€
Anlagevermögen ist alles, was länger als ein Jahr im Unternehmen bleibt.
Immaterielle Vermögensgegenstände
31.08.2018:
139.405,16€
31.12.2017:
90.000,00€
Oje, das ist direkt eine der schwierigsten Kategorien der Bilanz, denn die Vorschriften dazu sind streng. Man kann sich ja nicht einfach etwas ausdenken und das dann in der Bilanz als Vermögen verbuchen. Dann könnte die jeder fälschen wie er will, insbesondere Agenturen, die gut darin sind kreativ zu sein und sich Zeug auszudenken und die ja auch am Ende fast nur immaterielles Zeug produzieren. Insofern lässt das Gesetz es nur zu, dass man gekaufte immaterielle Vermögensgegenstände verbucht: gekaufte Patente, gekaufte Software, der Wert, für den man ein ganzes Unternehmen gekauft hat, ...
Sachanlagen
31.08.2018:
285.073,09€
31.12.2017:
0€
Sachanlagen sind im Gegensatz zum immateriellen Vermögen die materiellen Dinge, die man unter normalen Umständen länger als ein Jahr benutzt. Post-its sind zum Beispiel keine Sachanlagen, selbst wenn man sie im Schrank vergisst, sondern Vorräte. Aber Laptops, Kaffeemaschinen, auch Gebäude und Grundstücke gehören eben zu den Sachanlagen.
Finanzanlagen
31.08.2018:
266.180,03€
31.12.2017:
0€
Finanzanlagen sind Aktiendepots und andere Finanzprodukte. Mercedes hatte zum Beispiel lange Tesla-Aktien. Eigentlich komisch könnte man denken, aber am Ende haben Unternehmen regelmäßig das gleiche Problem wie Privatleute mit zu viel Geld: da hat man Kohle gemacht, möchte aber nicht direkt alles ausgeben, sondern lieber sparen und später fett was mit kaufen. Aber was machen in der Zwischenzeit mit dem Geld?
Umlaufvermögen
31.08.2018:
4.522.570,44€
31.12.2017
4.185.810,16€
Umlaufvermögen ist im Gegensatz zu Anlagevermögen alles, was unter normalen Umständen kürzer als ein Jahr im Unternehmen bleibt.
Vorräte
31.08.2018:
466.537,50€
31.12.2017
162.609,96€
Klar, hier finden sich erst mal die Dinge, an die man zuerst denkt: Kaffeebohnen, Post-its, Seife, Desinfektionsmittel, ... Was aber VIEL wichtiger ist: hier sind auch alle angefangenen Aufträge bilanziert, die im nächsten Jahr abgeschlossen werden. Die werden allerdings (in der Regel) nicht nach ihrem Verkaufswert bilanziert, sondern nach dem Wert der Arbeit, die schon investiert wurde (in der Regel deshalb, weil wenn der Auftrag ein Minusgeschäft wird, dann muss mit nach dem Verkaufswert bilanziert werden, da ist das Gesetz streng).
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
31.08.2018:
2.478.686,54€
31.12.2017
2.311.833,78€
Hier finden sich alle Schulden, die andere bei dem Unternehmen haben. Dazu gehören z.B. auch Kautionen, Steuererstattungen, Schadensersatzansprüche. Aber hier würde ich eher sagen, dass ganz schön viele Kunden ihre Rechnung noch nicht bezahlt haben. :)
Davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
31.08.2018:
48.275,47€
31.12.2017
370.293,72€
Keine Ahnung was das für Schulden sind, die andere da bei designaffairs haben.
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditguthaben und Schecks
31.08.2018:
1.577.346,40€
31.12.2017
1.711.366,42€
Öhm, ja, ist selbsterklärend oder?
Rechnungsabgrenzungsposten
31.08.2018:
44.676,42€
31.12.2017
20.362,72€
Stell dir vor, du mietest einen Büroraum von November bis Februar und zahlst direkt im November. Ja, dann hast du das Geld im Vorjahr ausgegeben, aber eigentlich gehört ja eine Hälfte der Ausgabe ins nächste Jahr... Hier kommt der Rechnungsabgrenzungsposten ins Spiel, denn hier sammelt sich alles, was eigentlich erst in das nächste Jahr gehört.
Bilanzsumme, Summe Aktiva
31.08.2018:
5.257.905,14€
31.12.2017
4.296.172,88€
Das ist das gesamte Vermögen in Summe. Dabei ist das Vermögen nicht damit zu verwechseln, was das Unternehmen wert ist! Man kann es sich so vorstellen: Würde man ein Bild malen, dann würde der Wert des Bildes in der Bilanz aus der Arbeitszeit und dem Materialwert bestehen. Würde man es verkaufen, ist es aber entweder gar nichts wert, wenn man ein schlechter unbekannter Künstler ist. Ein bekannter begehrter Künstler hingegen könnte das Bild weit über seinem Bilanzwert verkaufen. So ist es bei Unternehmen natürlich auch. Hier tragen Kundenstamm, Erfahrung und Ruf wesentlich zum Wert bei, dieses Vermögen darf aber eben nicht bilanziert werden, das würde sonst zu wilder Willkür führen.
PASSIVA
In den Passiva wird das gleiche Vermögen wie auf den Aktiva noch mal dargestellt. Aber während es bei den Aktiva darum geht, in welcher Form das Vermögen vorhanden ist, geht es bei den Passiva darum, woher das Geld kommt, mit dem das Vermögen aufgebaut wird. Wie viel sind Schulden, wie viel kommt aus dem Gewinn, wie viel haben die Gründer oder Eigentümer mitgebracht, ...
Eigenkapital
31.08.2018:
3.376.488,10€
31.12.2017:
1.804.152,96€
Eigenkapital ist das Gegenteil von Schulden. Geld, das man hat und das einem auch gehört.
Gezeichnetes Kapital
31.08.2018:
200.000,00€
31.12.2017:
200.000,00€
Das ist das Geld, das die Eigentümer laut Gesellschaftervertrag in die GmbH eingezahlt haben (müssen).
Kapitalrücklage
31.08.2018:
1.450.068,18€
31.12.2017:
3.823,35€
Manchmal ist es sinnvoll, dass Gesellschafter oder Investoren Geld direkt in das Unternehmen einzahlen. Das passiert vor allem dann, wenn neue Gesellschafter (also Miteigentümer) aufgenommen werden. Angesichts des immensen Sprungs in diesem Bilanzposten von 2017 auf 2018 gehe ich davon aus, dass das tatsächlich mit der Übernahme von designaffairs durch accenture zusammenhängt.
Gewinnrücklagen
31.08.2018:
200.000,00€
31.12.2017:
200.000,00€
In dieser Kategorie sammelt sich der Gewinn der vergangenen Jahre, der nicht ausgezahlt wurde. Designaffairs setzt auf ein kontinuierliches Finanzpolster aus alten Gewinnen, das für zukünftige Investitionen genutzt werden kann.
Gewinnvortrag
31.08.2018:
1.400.329,61€
31.12.2017:
1.484.152,09€
Der Unterschied zwischen Gewinnrücklagen und Gewinnvortrag ist nur ein feiner. Der Vorteil vom Gewinnvortrag ist, dass man damit recht leicht den Verlust von Vorjahren ausgleichen kann. Das sieht man hier auch: 2017 hat designaffairs ca. 84.000€ Verlust gemacht und der Gewinnvortrag hat sich um fast den gleichen Betrag verringert.
Jahresüberschuss
31.08.2018:
126.090,31€
31.12.2017:
-83.822,48€
Hurra! Da sind wir endlich, in der Kategorie der Kategorien! Vereinfacht gesagt ist der Jahresüberschuss gleich Gewinn. Aber im Alltag verstehen wir Gewinn oft ein bisschen anders, denn beim Jahresüberschuss geht es um einen Vermögenszuwachs, der nicht zwingend in Geld auf dem Konto bestehen muss.
Warum Jahresüberschuss nicht Gewinn (im umgangssprachlichen Sinne) ist, erklärt sich besser daran, warum Jahresfehlbetrag nicht gleich Verlust ist (wenn das Unternehmen Verlust macht, findet sich das übrigens meist auf der Passiv-Seite). Stell dir ein kleines Unternehmen vor. Es bearbeitet Aufträge und bezahlt Mitarbeiter, alles ganz normal und am letzten Tag des Jahres kauft es einen Laptop. In dem Moment, wo das Unternehmen den Laptop kauft, verliert es kein Vermögen, es tauscht bloß Bargeld gegen einen Wertgegenstand des Anlagevermögens. Und im neuen Jahr bearbeitet das Unternehmen wieder Aufträge in exakt gleicher Höhe und zahlt seinen Angestellten exakt gleich viel. Weil aber der Laptop am Ende des Jahres wieder weniger wert ist, verzeichnet das Unternehmen einen Jahresfehlbetrag. Und klar, genau genommen hat es Verlust gemacht, aber in unserem Alltag berechnen wir eben keine Abnutzung und andere Spitzfindigkeiten in unsere Überlegung mit ein.
Rückstellungen
31.08.2018:
981.727,30€
31.12.2017:
1.881.607,14€
Rückstellungen ist ein komischer Bilanzposten. Die gesetzlichen Regelungen sind in manchen Fällen super explizit und in anderen sehr vage. Aber bei Rückstellungen wird Geld gesammelt für teure Ereignisse, die auf das Unternehmen wahrscheinlich zukommen. Oder die definitiv auf das Unternehmen zukommen, aber man weiß nicht nicht, wie teuer es wird. Beispielsweise Kosten für Klagen, die man befürchtet, Kosten für Aufträge, bei denen man befürchtet, dass es Minusgeschäfte werden, Steuern, bei denen noch nicht klar ist, wie hoch sie tatsächlich sein werden, Sanierungen, die nicht vorgenommen wurden, die bald aber akut werden und lauter anderes Zeug.
Verbindlichkeiten
31.08.2018:
899.636,19€
31.12.2017:
536.631,39€
Verbindlichkeiten sind Schulden, egal, ob für einen Kredit bei der Bank, weil man die Freelancer noch nicht bezahlt hat oder weil man einen Laptop auf Rechnung gekauft hat.
Davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr
31.08.2018:
899.636,19€
31.12.2017:
536.631,39€
Designaffairs hat nur kurzfristige Schulden und zahlt keinen langfristigen Kredit ab.
Rechnungsabgrenzungsposten
31.08.2018:
53,55€
31.12.2017:
73.781,39€
Ah ja, das Prinzip ist gleich wie bei dem Aktiva-Rechnungsabgrenzungsposten. Aber diesmal hat man Leistungen in Anspruch genommen oder Dinge gekauft, sie aber erst im Folgejahr bezahlt.
Bilanzsumme, Summe Passiva
31.08.2018:
5.257.905,14€
31.12.2017:
4.296.172,88€
Hier steht das gleiche wie bei der Bilanzsumme Aktiva. Es ist ja auch das gleiche Vermögen, nur anders dargestellt.
Welche Aspekte der Bilanz sind jetzt besonders interessant?
Die klassischen Größen, die man sich anschaut, sind: Schulden, wie viel Geld steht für Investitionen und als Puffer zur Verfügung, klar, wie viel Gewinn oder Verlust wurde gemacht, wie lief es im Vorjahr, wie lief es im Vergleich zu vergleichbar großen Unternehmen in der gleichen Branche.
Bei großen Unternehmen ist natürlich auch der Umsatz interessant, aber so groß ist kaum ein Designunternehmen, dass es den veröffentlichen müsste. Spannend finde ich auch das Volumen der noch nicht abgeschlossenen Aufträge in Vorräte und wie hoch die Forderungen sind, bzw. wie viel die Kunden dem Unternehmen schulden.
Alles schön und gut, aber was kann ich mit den Infos anfangen?
Also im normalen Leben kann man nix mit den Infos anfangen. Ja, wenn ein Arbeitgeber extrem viele Schulden hat, mehrere Jahre hintereinander Verlust macht, aber keinen Puffer wie einen Gewinnvortrag hat, könnte man sich überlegen, ob man sich auf einem sinkenden Schiff befindet, dass man besser rechtzeitig verlässt. Aber man darf nicht vergessen, dass die jetzt veröffentlichten Jahresabschlüsse aus der Corona-Zeit stammen, die viele Agenturen belastet hat.
Wer selbst eine Agentur gründen möchte, der nimmt sicher mehr mit. Dass es doch oft passiert, dass Agenturen auch ein Jahr Verlust machen. Man erkennt auch, dass man viel mehr Bilanzen von Digitalagenturen findet als im Bereich Produktdesign, dass Digitalagenturen (tendenziell, aber natürlich nicht immer) mehr Gewinn, bzw. weniger Verlust machen. Und bei Grafik lassen sich nur noch schwer Bilanzen finden, die allermeisten Agenturen sind viel zu klein und auch die haftungsbeschränkten Rechtsformen sind nicht so notwendig.
Mutabor Management GmbH
Im Unternehmensregister eingetragener Gegenstand des Unternehmens: Dienstleistungen und Beratungsleistungen, insbesondere übergreifende administrative Aufgaben, innerhalb der Mutabor Gruppe sowie alle damit im Zusammenhang stehenden Tätigkeiten.
Bilanzgewinn 2020: 186.614.97€
Mutabor Studio GmbH
Gegenstand: Gegenstand der Gesellschaft sind Markenberatung, Markenentwicklung sowie Markenkommunikationsleistungen.
Muss keine Bilanz veröffentlichen.
Mutabor Design GmbH
Gegenstand: Dienstleistungen und Beratungsleistungen, insbesondere übergreifende administrative Aufgaben, innerhalb der Mutabor Gruppe sowie alle damit im Zusammenhang stehenden Tätigkeiten.
Bilanzgewinn 2020: 428.755,57€
Bilanzsumme 2020: 3.346.212,21€
Verbindlichkeiten 2020: 2.103.870,62€
Mutabor Brandspaces GmbH
Gegenstand: Die Mutabor Brandspaces GmbH ist ein Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen im Bereich Marken-Entwicklung und Markenimplementierung mit Fokus auf Kommunikation im Raum, Architektur und Markenerlebnisse. Die Gesellschaft entwickelt, konzipiert und begleitet im Auftrag anderer Unternehmen Projekte, die sich der Präsentation von Marken in dafür gestalteten Räumen widmet. Dazu zählen Messen, Events, Retail-Formate, Unternehmens-Repräsentanzen oder auch permanente und temporäre Bauten, die der Inszenierung und Darstellung von Marken dienen. Darüber hinaus entwickelt, konzipiert und realisiert die Gesellschaft Kommunikationsmaßnahmen, die im Kontext mit solchen Projekten stehen, wie beispielsweise Marken-Launches, Marken-Identitäten und die damit verbundenen Kommunikationsrnittel wie Grafik-Anwendungen, digitale Medien und auch Film-Produktionen.
Bilanzgewinn 2020: 512.429,12€
Mutabor Brand Experience GmbH
Gegenstand: Konzeption, Entwurf, Erstellung und Durchführung von Messe-, Event- und Retail-Auftritten sowie alle damit im Zusammenhang stehenden Tätigkeiten.
Bilanzverlust: 220.390,64€
Mutabor Technologies GmbH
Gegenstand: Gegenstand des Unternehmens sind die Beratung und Dienstleistungen im Bereich internetbasierter Servicedesignlösungen, die Übernahme der Konzeption für andere Unternehmen, Implementierung, Gestaltung und den Betrieb von digitalen Produkten wie Apps, Software, Websites oder digitalen Schnittstellen, Strategie- und Konzeptberatung, die Gestaltung und die Produktion von Benutzeroberflächen (UX, UI Designlösungen), die Software- und Systementwicklung, die Systemintegration, der Betrieb und die Pflege von Software-Systemen, die Entwicklung von Datenanalysestrategien und die Datenanalyse sowie Planung, Entwicklung und Controlling von Online-Vermarktungskampagnen.
Bilanzgewinn 2020: 464.380,87€
BODY OF KNOWLEDGE
Der Jahresabschluss der designaffairs GmbH wurde am 06.04.2022 dem Bundesanzeiger entnommen. Alle anderen Unternehmens-Kennzahlen sind am 06.04.2022 aus dem Unternehmensregister ausgelesen worden.
→ Unternehmensregister
→ Bundesanzeiger
Bei northdata sind die Informationen aus dem Unternehmesregister schöner dargestellt, aber nicht immer vollständig
→ northdata
Haufe hilft einem den Kauderwelsch zu verstehen und wird auch von Steuerberatern genutzt. Man braucht etwas Vorwissen und das Interface ist keine reine Freude.
→ Haufe Finance Office Premium
Mein Wissen stammt vor allem aus der Vorlesung „Externes Rechnungswesen“.
Das Lehrbuch zur Veranstaltung (ich kann das Lesen nicht richtig empfehlen):
→ Schildbach, Stobbe, Freichel, Hamacher: Der handelsrechtliche Jahresabschluss
Ansonsten bedanke ich mich herzlich bei dem Steuerberater-Loverboy meiner Mitbewohnerin für seine Hilfe.
Du hast den Jahresabschluss für dich entdeckt?
Dieses Format aus der Brand Eins hat mich zum ersten Mal auf den Jahresabschluss aufmerksam gemacht und auch meine Neugier geweckt. Dort wurden allerdings nie Unternehmen aus der Kreativindustrie vorgestellt, dafür aber deutsche und internationale Unternehmen, die man kennt: Rheinmetall, Tesla, L'Oréal, ...
→ Alle Artikel aus der Reihe „Blick in die Bilanz“
Dieser Artikel erklärt sehr angenehm den Jahresabschluss und auch Begriffe aus der Gewinn- und Verlustrechnung, die bei großen Unternehmen mit veröffentlicht werden müssen.
→ Brand Eins: Was ist eigentlich... ein Jahresabschuss?
Haftungsausschluss
Für die angegeben Zahlen übernehme ich keine Gewähr.
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